Wir haben das Grundstück betreten. Es lag brach, trotzdem haben wir unverkennbare Signale einer langen Geschichte menschlicher Anstrengungen wahrgenommen. Wir haben es angepackt.
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Das Grundstück in der Gemeinde Strasin im Sumava-Vorland haben wir in zwei Schritten übernommen. Der erste kam im Jahr 2006 zustande, als die einstige landwirtschaftliche Hufe mit cca. 3500 m² (der heutige untere Garten) von einem Bauernhaus getrennt wurde, zu dem sie in der Vergangenheit gehört hatte. Der zweite Schritt folgte im Jahr 2011 und bedeutete eine Erweiterung dieser Fläche um einen Teil einer ähnlichen Hufe mit ca. 1700 m². Diese liegt in südlicher Richtung oberhalb der bereits bestehenden (der heutige obere Garten).Der Verlauf der Grundstücksgrenzen weist eine unmissverständliche Identität mit deren Aufzeichnung im Stabilen Kataster aus dem Jahr 1837 aus.
Damit haben wir nicht nur einen neuen Zugang vom historischen Marktplatz, sondern auch mehrere Objekte aus Bruchsteinmauerwerk (zwei ehemalige Wohnhäuser, einige Wirtschaftsgebäude) in einem mehr oder weniger fortgeschrittenen Verfallsstadium gewonnen. Archivurkunden belegen, dass die Wohnhäuser (oder möglicherweise andere auf diesem Grundriss früher gebaute Objekte) bereits im 17. bzw. im 18. Jahrhundert bewohnt waren. Für bedeutend halten wir die ursprüngliche Bebauungssituation im Hof, die als Gesamtheit unverändert erhalten blieb und es zu keinen Abrissen kommen musste. Diese Bauwerke versuchen wir schrittweise in baulicher Hinsicht zu stabilisieren und – wenn möglich – dafür eine neue Nutzung zu finden. Dank der jahrzehntelangen Nichtnutzung hat der Hof seine ursprüngliche Authentizität behalten, die auf jeden Besucher eine besondere Wirkung ausübt. Vom Weg durch den Hof erscheint vor uns immer wieder die Strasiner Wallfahrtskirche Jungfrau Maria Geburt auf einer Anhöhe. Wir gehen weiter auf sie zu.